Der Bienenstaat - der Bien

Hochsoziale Gemeinschaftsformen, insbesondere Staaten wie bei der Honigbiene, sind unter den Bienenarten die Ausnahme. Die überwältigende Mehrzahl aller Bienenarten sind Solitärbienen und Kuckucksbienen die keine Insektenstaaten bilden, sondern allein leben und nur für die eigene Nachkommenschaft Brutpflege betreiben. Honigbienen sind Insekten und lassen sich zwar domestizieren, aber nicht zähmen. Eine erfolgreiche Haltung erfordert, den Bien zu verstehen.
Der Bien ist ein historisch gewachsener Begriff für den Superorganismus des Bienenvolkes, in dem Honigbienen in Gemeinschaft leben.
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Im Bienenstock gibt es drei Typen von Bienen, die sich in Größe und Körperform unterscheiden. Arbeiterinnen, Drohnen und die Königin. Die große Masse des Volkes wird von den Arbeiterinnen gebildet.
In der Zeit der Vermehrungsphase (Frühjahr bis Frühsommer) treten in einem Bienenvolk Drohnen auf. Drohnen sind die mänlichen Bienen und entstehen aus unbefruchteten Eiern. Ihre einzige Aufgabe besteht in der Begattung der Königinnen.
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Die Bienenkönigin, auch Weisel oder Stockmutter genannt, ist das einzige geschlechtsreife weibliche Tier im Volk der Honigbienen.
Die Funktion der Königin besteht im Legen von Eiern und der pheromonellen Steuerung des Stocklebens zum Erhalt des Bienenvolks.
Eine Königin legt in den Monaten April – Juli im Schnitt ca. 2.000 Eier pro Tag, diese Eimenge entspricht täglich dem Doppelten ihres Körpergewichtes. Diese Leistung kann sie nur durch eine besondere Kraftnahrung (Mischung aus Gelee Royal, Pollen, Honig und besonderen Fermenten) erbringen, welche von den sie umgebenden Bienen („Hofstaat“) laufend zubereitet und an die Königin verfüttert wird.
Eine gezielte Zucht der Königin entscheidet über die Eigeschaften und das Verhalten  des Volkes.
So kann z.B. Sanftmut als Ziel einer Züchtung gelten.
Doch auch die Honigleistung hängt mitunter von der Zucht ab.
Zuchtlatte
Auf einer Zuchtlatte entstehen neue Königinnen.